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Recherche: 3 Fragen an einen Atlantis-Forscher

16.06.2020
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Mit die spannendste Recherche für meine Clyátomon-Bücher war die über Atlantis – wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Besonders fasziniert hat mich das Gespräch mit dem Atlantis-Forscher Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe. Hier gebe ich euch einen kleinen Einblick in mein Interview mit ihm. Wer wissen möchte, wo das versunkene Reich in den Weltmeeren verborgen liegt, der sollte Band 2 meiner Trilogie lesen.

 

Herr Schoppe, Sie sind Wirtschaftswissenschaftler. Wie kommt man als VWLer dazu, sich mit Atlantis zu beschäftigen?

 

Ich befasse mich an meinem Lehrstuhl auch mit Wirtschaftsgeschichte. Fragen wie „Wann kam es zu einem Übergang von den Jägern und Sammlern zur Landwirtschaft?“ spielen da eine wichtige Rolle. Und in dieses große Feld passt eben auch die Atlantissage.

 

Die Geschichte um Atlantis stammt aus der Feder eines einzigen Mannes, nämlich Platon. Selbst sein Schüler Aristoteles bezeichnete die Atlantisgeschichte als „Kopfgeburt“. Glauben Sie trotzdem, dass da was Wahres dran ist?

 

Natürlich ist die Geschichte über das Land voller Gold und Silber ausgeschmückt, wie jede Sage. Man muss die Sage um Atlantis auf den Kern reduzieren. Nämlich, dass irgendwann vor der Erfindung der Schrift – also vor 2000 vor Christus – eine hochentwickelte Siedlung versunken ist. Und davon bin ich überzeugt.

 

Nach Platons Angaben hat die Flutkatastrophe um 9.600 vor Christus stattgefunden. Also mehr als 9000 Jahre vor seinen Lebzeiten. Gibt es Ideen, woher Platon diese Information gehabt haben könnte?

 

Platon selbst sagt, dass es sich um eine Überlieferung der Ägypter handelt. Angeblich wurde die Sage vom Athener Staatsmann Salon weitergegeben, der sie von einem alten ägyptischen Priester von Heliopolis erzählt bekommen hat. Es handelt sich also um keine griechische Sage, sondern um eine altägyptische, die dort wohl auch in entsprechenden Hieroglyphen niedergeschrieben war. Deshalb können wir sicher davon ausgehen, dass die Zeitangabe übertrieben ist. Die alten Ägypter haben es mit den Zahlen nicht so genau genommen. Um 9000 vor Christus schmolzen die Gletscher der letzten Eiszeit ab. Da gab es garantiert nirgendwo eine fruchtbare Landschaft, wie sie für Atlantis beschrieben wird.

 

Wie kann so eine Siedlung unter Wasser geraten?

 

Da gibt es theoretisch zwei Möglichkeiten: Entweder steigt der Wasserstand über Normal Null an oder der Boden senkt sich ab. Beide Ereignisse gab es geologisch immer wieder.

 

Okay, jetzt sind es doch vier Fragen geworden – aber es ist einfach zu interessant.

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